Refoss EM06P im Test – Smart Meter für Home Assistant

Einleitung

Ein detailliertes Energy Dashboard in Home Assistant ist für viele Smart-Home-Fans ein Muss. Um aber wirklich aussagekräftige Daten über Stromverbrauch oder auch die Einspeisung einer PV-Anlage zu erhalten, braucht es ein zuverlässiges Smart Meter direkt am Sicherungskasten.

In diesem Artikel stelle ich den Refoss EM06P Smart Energy Monitor vor, zeige die Installation, erkläre die Integration in Home Assistant und vergleiche das Gerät mit dem bekannten Shelly Pro 3EM.

Hier geht es zum Video: https://youtu.be/kpwZS3aalbc

Rabattcode über 10%: „TRIK10“
Kaufen: https://refoss.net/collections/smart-energy-monitor/products/smart-energy-monitor-em06p?ref=trik


Lieferumfang und erster Eindruck

Der Refoss EM06P kommt mit:

  • dem eigentlichen Monitor für die Hutschiene,
  • sechs Stromklemmen (je bis 120 Ampere belastbar),
  • einem Anschlusskabel für Referenzspannung und Stromversorgung.

Die größte Neuerung sind die sechs Klemmen – doppelt so viele wie beim Shelly Pro 3EM. Damit lassen sich mehr Stromkreise gleichzeitig überwachen, etwa Herd, Wärmepumpe oder Photovoltaikanlage.

Die Verarbeitung wirkt robust, die Klemmen sind klar beschriftet (A1, B1, C1 …). Schon hier zeigt sich: Das Gerät richtet sich klar an ambitionierte Smart-Home-Nutzer.


Sicherheit geht vor

⚠️ Wichtiger Hinweis: Arbeiten am Sicherungskasten sind gefährlich!
Wer keine elektrotechnische Ausbildung hat, sollte den Einbau unbedingt einem Elektriker überlassen. Der Artikel und das Video zeigen die Vorgehensweise nur beispielhaft.


Installation im Sicherungskasten

Für meinen Praxistest habe ich den EM06P in einer Wohnung mit zwei Phasen eingebaut.
Die Installation läuft so:

  1. Klemmen anbringen – jede umschließt ein Stromkabel eines Kreises.
  2. Flussrichtung beachten – die Markierung ist etwas irreführend, deshalb genau prüfen.
  3. Referenzspannung anschließen – am besten an der Ableitung, nicht an der Zuleitung.

Platzbedarf: Die Klemmen sind recht wuchtig, in kleinen Verteilerschränken wird es eng. Das Anschlusskabel ist relativ kurz, hier muss man beim Verlegen aufpassen.


Einrichtung per App

Die Inbetriebnahme erfolgt über die Refoss-App:

  • Verbindung via Bluetooth herstellen,
  • WLAN-Zugangsdaten eingeben,
  • Kanäle umbenennen (z. B. „Wohnzimmer“, „Küche“),
  • ggf. mehrere Phasen zu einem Gerät zusammenfassen (z. B. Herd).

Kritikpunkt: Ein Benutzerkonto ist zwingend erforderlich, auch wenn man nur lokal arbeiten möchte. Das ist für ein Gerät mit „Open“-Anspruch nicht optimal.

Positiv: Cloud lässt sich deaktivieren, MQTT wird unterstützt und die Daten können auch lokal genutzt werden.


Integration in Home Assistant

Der große Pluspunkt des Refoss EM06P: Er lässt sich direkt über den HACS (Home Assistant Community Store) einbinden.

  1. Repository „Refoss RPC“ installieren,
  2. Home Assistant neu starten,
  3. Integration hinzufügen, Gerät wird automatisch erkannt.

Anschließend stehen pro Kanal Sensoren bereit:

  • aktuelle Leistung,
  • Stromstärke,
  • Spannung,
  • Energieverbrauch pro Tag, Woche, Monat,
  • Einspeisung (z. B. PV).

Im Energy Dashboard nutzt man die Kilowattstunden-Sensoren – so erhält man eine saubere Verbrauchsauswertung.


Vergleich mit Shelly 3EM Pro

FeatureRefoss EM06PShelly 3EM Pro
Messkanäle63
Lokale Speicherung30 Tage60 Tage
VerbindungWLANWLAN + LAN
Preisca. 90€ca. 90€
IntegrationHome Assistant (HACS)Home Assistant (offiziell)

Fazit im Vergleich:

  • Mehr Kanäle beim Refoss,
  • längere lokale Speicherung beim Shelly,
  • LAN-Anschluss nur bei Shelly,
  • preislich fast identisch.

Fazit – Lohnt sich der Refoss EM06P?

Der Refoss EM06P bietet viel fürs Geld:

  • Sechs Messklemmen,
  • gute WLAN-Abdeckung,
  • direkte Home Assistant-Unterstützung,
  • flexibles Setup.

Kritikpunkt bleibt der Zwang zur Account-Erstellung in der App, wo man den Cloud-Zugang aber nachträglich deaktivieren kann. Hier sollte der Hersteller nachbessern.

👉 Für alle, die ein detailliertes Energiemonitoring aufbauen möchten, ist der EM06P aber eine klare Empfehlung – vorausgesetzt, der Einbau erfolgt durch einen Fachmann.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert