Bewegungsmelder kennt ihr alle – der nächste logische Schritt im Smart Home sind jedoch Präsenzmelder. Diese erkennen Personen auch dann zuverlässig, wenn man sich kaum oder gar nicht bewegt.
In diesem Beitrag teste ich den batteriebetriebenen SwitchBot Präsenzsensor, der mmWave- und PIR-Technologie kombiniert und sich lokal in Home Assistant integrieren lässt.
Hier das Video: https://youtu.be/pQpU20rccbY
Der Fokus liegt dabei auf drei Fragen:
- Wie gut funktioniert ein batteriebetriebener Präsenzsensor im Alltag?
- Wie schlägt er sich im Vergleich zu einem klassischen Bewegungsmelder?
- Und ganz wichtig: Was passiert mit Katzen und Hunden im Raum?
Überblick: Was ist der SwitchBot Präsenzsensor?
Der SwitchBot Präsenzsensor ist ein kompakter, batteriebetriebener Präsenzmelder, der über Bluetooth kommuniziert.
Er wird mit zwei normalen AAA-Batterien betrieben, SwitchBot gibt eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren an.
Wichtige Eckdaten aus dem Praxistest
- Kombination aus PIR-Sensor (Bewegung) und mmWave-Sensor (Präsenz)
- Funkstandard: Bluetooth
- Betrieb mit AAA-Batterien
- Integration in Home Assistant über SwitchBot Bluetooth Integration möglich
- Zusätzlich integrierter Lichtsensor (Helligkeitsstufen, keine Lux-Werte)
- Preislich etwa 30 €
Der PIR-Sensor dient dabei als „Aufwecker“ für das Gerät, während der mmWave-Sensor anschließend die eigentliche Präsenz erkennt – auch bei still sitzenden Personen.
Montage & Aufstellung
Im Lieferumfang befindet sich:
- der Sensor selbst
- ein Standfuß mit Magent
- Klebepads
Der Sensor kann:
- von unten
- oder von hinten
am Stand befestigt werden. Dadurch lässt er sich flexibel aufstellen oder ankleben.
Wichtig für die Praxis:
- Erfassungswinkel: 120° (60° links / 60° rechts); 50° in der Vertikalen
- Präsenz-Erkennung bis ca. 5 Meter
- Für reine Bewegungserkennung sind auch bis zu 8 Meter möglich
Einrichtung in der SwitchBot App
Nach dem Einlegen der Batterien wird der Sensor über die SwitchBot App eingerichtet.
Ablauf der Einrichtung
- Taste am Gerät für mindestens 2 Sekunden gedrückt halten
- SwitchBot App öffnen
- Gerät über das Plus-Symbol hinzufügen
- Präsenzsensor auswählen
- Gerät direkt mit dem Smartphone koppeln (kein Hub notwendig)
Während der Einrichtung gibt es:
- eine visuelle Anleitung zur Platzierung
- Hinweise zu möglichen Störquellen
- die Möglichkeit, den Erfassungsbereich (in Metern) festzulegen
KI-gestützte Störerkennung
Ein wichtiger Punkt ist die Anlernphase des Sensors:
- Der Raum sollte für 3–4 Minuten nicht betreten werden
- In dieser Zeit erkennt der Sensor Störquellen
- Personen oder Objekte können sonst fälschlich als „Störung“ gespeichert werden
Im Testfall führte das dazu, dass der Sensor mich zeitweise nicht erkannt hat, da ich während der Anlernphase im Raum war.
Nach einem erneuten Start der Erkennung funktionierte alles korrekt.
Wichtige Einstellungen im Detail
Unbesetzt-Timer
Eine der wichtigsten Einstellungen:
- minimal einstellbar auf 5 Sekunden
- Erst nach dieser Zeit wird bei nicht erkannter Anwesenheit der Raum als unbesetzt gemeldet
Das sorgt für schnelle Rückmeldungen in Automationen, erhöht aber auch die Empfindlichkeit.
LED-Anzeige
- Zeigt Statusmeldungen durch kurzes Aufleuchten
- Kann deaktiviert werden
- Spart Batterie und vermeidet unnötiges Blinken
Integration in Home Assistant
Der SwitchBot Präsenzsensor taucht in Home Assistant automatisch auf, wenn:
- ein Bluetooth-Dongle
- oder Bluetooth-Proxys
vorhanden sind.
Alternativ kann die SwitchBot Bluetooth Integration manuell hinzugefügt werden.
Wichtig:
Die Integration funktioniert erst ab der Home Assistant Version Dezember 2025.
Nach der Einrichtung stehen u. a. folgende Entitäten zur Verfügung:
- Belegung / Präsenz
- Lichtstärke (Stufenwert)
- Batteriestatus
Praxistest: Präsenz vs. Bewegung
Im direkten Vergleich mit einem klassischen Bewegungsmelder zeigte sich:
- Der Präsenzsensor erkennt Personen zuverlässig
- Auch bei komplett ruhigem Sitzen
- Teilweise sogar schneller als der Bewegungsmelder
Genau das ist der große Vorteil von mmWave-Technik.
Praxistest mit Tieren (Katze & Hund)
Katze
- In einem ersten Test wurde die Katze zuverlässig erkannt
- Nach erneuter Störerkennung und anderer Platzierung:
- Katze nicht mehr erkannt
- Vermutlich abhängig von Einfallwinkel und Position
Hund
- Sensor wurde gemäß Anleitung auf den Kopf gedreht
- Erkennung neu gestartet
- Zunächst schien der Hund nicht erkannt zu werden
- Sobald der Hund jedoch aufstand:
- Präsenz wurde erkannt
👉 Fazit:
Katzen lassen sich unter Umständen ausblenden, Hunde werden (leider) zuverlässig als Präsenz erkannt.
Fazit: Lohnt sich der SwitchBot Präsenzsensor?
Der SwitchBot Präsenzsensor überzeugt vor allem durch:
- Batteriebetrieb
- kompakte Bauform
- flexible Platzierung
- lokale Home-Assistant-Integration
- zuverlässige Präsenz-Erkennung
Die versprochene Batterielaufzeit von zwei Jahren bleibt abzuwarten, der erste Eindruck ist jedoch sehr positiv.
Im Zusammenspiel mit Tieren gibt es Einschränkungen – das ist jedoch kein spezielles SwitchBot-Problem, sondern eine grundsätzliche Herausforderung von Präsenzsensoren.
Klare Empfehlung für:
- Nutzer mit guter Bluetooth-Abdeckung
- Home-Assistant-Setups ohne Kabelverlegung
- flexible, mobile Installationen

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